Inspiration

Wege entstehen indem man sie geht   -  F. Kafka

Die letzten Monate sind wie ihm Flug vergangen. Sie waren voller bereichernder Erfahrungen und Begegnungen. Einige Impulse aus Austausch - Behandlungen und anderen Therapien wie z.B. Essalen- und Klangtherapie klingen immer noch nach und erweisen sich nach wie vor als Inspirationsquelle für meine Arbeit in der Praxis. Im Nachhinein würde ich sagen, dass eine Standortbestimmung stattfand bezüglich meiner Art Behandlungen zu geben.

Inspirationsquellen werfen indessen auch Fragen auf, wie z. B. welche Aspekte einer Behandlung möchte ich verändern bzw. weiterentwickeln? Was beinhaltet meine Rolle als Therapeutin? Bin ich Akteurin oder Begleiterin? Über welche Mittel verfüge ich, um jemanden in die Körperwahrnehmung und somit ins Fühlen zu führen? Das Thema Gesprächsführung als bedeutsames Element bei Behandlungen ist mir wiederholt begegnet. Mir ist bewusst geworden, dass wenn Themen oder Ressourcen benannt werden können, sich ein Bewusstsein dafür einstellt. Entwicklung kann dadurch bei den Klienten und mir selbst stattfinden.

Nach und nach sind die strukturellen Aspekte einer Rebalancing Behandlung in den Hintergrund gerückt und ein Einfühlen auf den Menschen mit seinen Bedürfnissen stellt sich ein. Mir liegt es am Herzen, dass meine Klienten während Behandlungssequenzen einen sicheren Raum für Erfahrungen erhalten. Ich sehe mich als Begleiterin in laufenden Prozessen. Bei diesem neuen Miteinander springt oft ein Funke über, welcher mir immer wieder berührende Momente beschert.

Zur Zeit ist in meinem  Leben im Aussen wie im Innen Vieles in Bewegung. Es fühlt sich, in meiner Rolle als Therapeutin als auch auf persönlicher Ebene an, wie ein Justieren und Weiterentwickeln. Das Studium an der Sake (Tronc Commun) und das Fertigstellen meiner letzten Fallstudie ermöglichten neue Blickwinkel  wie z.B. auf die Dynamik der psychosomatischen Ebene, was ich zu schätzen weiss.

Durch das in den letzten Monaten Erfahrene habe ich eine andere Perspektive erhalten. Ich bin weniger am Reagieren, sondern in der Körperwahrnehmung und im Sein zu Hause. Ebenso lerne ich den Kontakt zu mir selbst zu halten bzw. zu intensivieren, z.B. durch Mediation oder Achtsamkeit in der Alltagsgestaltung. Dieses Endschleunigen bewirkt, dass ich die Verbindung zwischen Körper und Geist bewusster wahrnehme. Ein Zustand der dazu führt, dass ich Entscheidungen konkreter treffen und ich mir erlaube manchmal über meine eigenen Unzulänglichkeiten zu schmunzeln.

April 2022